Brustdrüsen

Brustdrüsen
Brustdrüsen,
 
Mạmmae, beim Menschen und einigen Säugetieren (z. B. Primaten, Fledermäuse, Elefanten) vorkommende, brustständige Drüsen mit äußerer Sekretion (Milch, Milchdrüsen). Die Brustdrüsen des Menschen bestehen aus je 15-20 einzelnen Drüsenläppchen, die von Fett- und Bindegewebe umgeben sind und so die eigentlichen Brüste bilden. Zwischen den Brüsten befindet sich eine Vertiefung, der Busen. Das individuell unterschiedliche Aussehen der Brüste ist v. a. auf den Anteil an Fettgewebe, die Festigkeit des Bindegewebes sowie Form und Farbe der Brustwarzen zurückzuführen. Die Größe lässt keinen Rückschluss auf die Leistungsfähigkeit und Ergiebigkeit der Drüsenfunktion zu. Die Brustwarzen (Mamillae), in denen die Ausführgänge der Milchdrüsen münden, können sich durch glatte Muskulatur aufrichten (erogene Zonen). Die Brustwarze wird vom Warzenhof umgeben, der durch das Sekret zahlreicher Talgdrüsen (Montgomery-Drüsen) geschmeidig gehalten wird.
 
Die Brustdrüsen sind durchweg bei beiden Geschlechtern angelegt. Bei der Frau beginnt das Wachstum des eigentlichen Drüsenkörpers und die Vermehrung des Fettgewebes mit Einsetzen des Menstruationszyklus unter dem Einfluss von Gelbkörperhormonen. Während der Schwangerschaft vollzieht sich unter der Einwirkung der im Mutterkuchen vermehrt gebildeten weiblichen Geschlechtshormone die Ausreifung des Drüsengewebes und als Folge die Bildung der Vormilch (Kolostrum). Nach der Geburt veranlasst ein Hormon der Hirnanhangdrüse (Prolaktin) die eigentliche Milchbildung. Etwa am 3. bis 4. Tag des Wochenbetts kommt die Milchsekretion (»Milcheinschuss«) in Gang. Die Milchabsonderung wird unter dem Einfluss des Hormons Oxytocin durch den Saugreiz des Säuglings oder die regelmäßige Entleerung der Brust mittels einer Milchpumpe unterhalten.
 
Die männlichen Brustdrüsen bleiben in der Regel auf dem Entwicklungsstand der weiblichen Brustdrüsen vor der Geschlechtsreife. Vergrößerungen der Brustdrüsen beruhen auf einer Erhöhung des Blutspiegels der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) und sind bei jungen Männern relativ häufig und meist vorübergehend, können jedoch auch Frühsymptom verschiedener zum Teil hormonbedingter Erkrankungen sein (Gynäkomastie).
 
Über weitere Störungen und Erkrankungen der Brustdrüsen Brustdrüsenentzündung, Brustkrebs, Mastodynie, Mastopathie.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Brust der Frau und Brustkrebs
 
Wochenbett und Stillen
 

Universal-Lexikon. 2012.

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